Aufklärung 2.0
von hector haller
Gib dem Kind ein Namen! Bedingungsloses Grundeinkommen, Grundabsicherung, würdevolle Lebenspauschale, etc..
Gemeint ist eine Grundabsicherung, die dem Menschen bedingungslos, also nicht geknüpft an irgendwelche Leistungen, zum Leben ausgegeben wird – und zwar ab dem Tag seiner Geburt bis zum Tod. Die Höhe ist so hoch zu bemessen, das menschenwürdig gelebt werden kann. Das kann von Land zu Land unterschiedlich sein.
Geht man im Bekanntenkreis in eine Diskussion über das Thema, so wird oft die Frage gestellt, wie das finanziert werden soll. Der Fragende fragt sich nicht, wie aktuell alles finanziert wird, nein, er sieht im Grundeinkommen ein zu viel, das nicht geleistet werden kann.
Er fragt sich nicht, wie die vielen Geschenke an Subventionen, oder Steuergeschenke an Konzerne, nicht vorhandene Erbschaftssteuer, oder Vermögensteuer kompensiert werden, oder die Rettungsschirme, Transferleistungen an verschuldete Länder, oder Rüstungsausgaben, Kriegszahlungen an die Nato, Bankenrettungen, Spekulationsverluste staatlicher Banken, Zinslasten aller westlicher Staaten für Staatsschulden, Strafzahlungen aus Verträgen, ESM, et cetera pp, aufgebracht werden können. Das wird einfach nicht in Frage gestellt.
Wenn dann noch alle Sozialleistungen, wie Hartz 4, Arbeitslosengeld, Rente, Kindergeld, andere Sozialleitungen, usw. dazukämen, entstünde ein großer Kuchen, der verteilt werden könnte.
Doch hier vernehmen wir einen besonders dichten Nebel, der keinen Raum für Spekulationen zulassen soll. Das bedingungslose Grundeinkommen ist nicht zu bezahlen – so die Mainstreammeinung.
Die Herausforderungen des 21 Jahrhundert sind, und diese Entwicklung fing bereits mit der industriellen Revolution an, das immer mehr Arbeit von immer weniger Menschen getan werden muss. Wenn damals 40 Bauern benötigt wurden, so bedarf es heute nur noch eines Bauern, die selbe Fläche an Feldern zu bewirtschaften. Die Entwicklung bleibt nicht stehen. Die künstliche Intelligenz, Digitalisierung sowie Robotisierung werden, sagen konservative Schätzungen, ca 40 – 50 % an Stellen einsparen – dem Gegenüber stehen natürlich neu geschaffene Stellen, dessen Anzahl schlecht geschätzt werden kann. Es werden aber nicht im gleichen Maße Stellen geschaffen, wie verschwinden werden – auch das zeigt die Historie.
Wir werden also immer mehr Menschen haben, die auf dem Arbeitsmarkt leer ausgehen werden und für die es kein Konzept gibt. Diese werden auf einen Markt geworfen, der gleich der Evolutionstheorie, davon ausgeht, das die Stärksten sich schon durchsetzen werden. „Survives of the fittes“. Sozialdarwinismus! Doch wer braucht das? Doch nur die feuchten Träume einer gewinnmaximierten Welt. So schafft sich die Menschheit ab, da mit Ihr auch eine globale Zerstörung der Umwelt einhergeht, denn unsere Art des Wirtschaftens setzt einen immer währenden Wachstum voraus, der mit endlichen Ressourcen nicht zu machen ist.
Es kommt der Zeitpunkt, da Wirtschaft losgelöst vom Bedarf am Menschen nur noch sich selbst dient und genau diesen Zeitpunkt erleben wir heute in kristalliner Form. Wirtschaft und Finanz dienen sich selbst, besser gesagt, einigen wenigen Nutznießern, da Geld aus Schuld generiert wird, was am Ende der Fahnenstange bedeutet, das Zinsleistungen auf Grund von immer höheren Schulden nicht mehr geleistet werden können. Schulden können sowieso nicht zurückgezahlt werden, da ansonsten kein Geld mehr existierte. Dieses Spiel braucht immer wieder neues Geld, da es ständig aus dem Kreislauf in die großen Kapitalsammelbecken abfließt. Die Art der Geldpolitik kann als Abwärtsspirale angesehen werden, die sich am Ende selbst zerstört. Doch der Zerstörung der Geldpolitik, gehen diverse andere Zerstörungen voraus. Umweltzerstörung, auf Grund rigider Ressourcengewinnung, Zerstörung innerer Ordnung, auf Grund von weltweiter Verarmung, Armutsflucht, Ressourcenkriege, Kriege um Absatzmärkte, Zerstörung von Wirtschaft auf Grund von Spekulationskriegen, Zerstörung und Abbau von Menschenrechten auf Grund von systemerhaltenden Maßnahmen von Wirtschaft, Finanz und elitärer Politik, etc..
Das ließe sich gut und gerne als Analyse des vorherrschenden Zeitalters ansehen.
Die Mehrheit der Menschen, und gemeint sind 99,99%, partizipieren sowieso nicht vom vorherrschenden System. Es geht hier nicht um eine Neiddebatte, sondern um gesunden Menschenverstand. Das ist auch keine linke Ansicht, sondern kühle Logik. Die ganze Anstrengung für 0,01% von Menschen, die sich gut und gerne an der Spitze der Evolution sehen wollen – was Hausarbeiten über Eugenik, westlicher Autoren, seit Anbeginn des 20 Jahrhunderts perfide darlegen. Doch genug der Analyse!
Wohin soll die Reise gehen?
Das bedingungslose Grundeinkommen wird als Utopie angesehen, doch es geht nicht um Utopie, sondern um Aufklärung, die den Menschen von alten Dogmen befreit haben soll – doch leider wurde nicht bemerkt, das im Freudentaumel, die eine Macht gegen eine andere Macht eingetauscht wurde. Es ist doch egal, ob der Mächtige einem Adelsgeschlecht entspringt, einen Talar besitzt, oder die Geldschöpfung dominiert, wenn alle drei unterdrückerische Tendenzen aufweisen, gibt es Herrschaft über Beherrschte – und das gehört überwunden. Wir brauchen Aufklärung 2.0! So etwas, wie Aufklärung ist niemals beendet, es ist ein immer währender Prozess, da immer, mit der Zeit, Macht korrumpiert!
Menschen, als Gemeinschaft, wie Volk, Nation, können doch nur als souverän gelten, wenn sie bedingungslos leben können. Frei jeglicher staatlicher, privater, oder wirtschaftlicher Repression, da diese bereits die Souveränität in Frage stellen würde.
Was Geld und Wirtschaft den Menschen bringen soll, muss neu gedacht werden. Wir können den Menschen nicht alleine betrachten, sondern müssen Ihn in Symbiose mit seiner Umwelt sehen. Die Umwelt, oder besser gesagt, die Erde ist es, die den Menschen beherbergt, nicht umgekehrt. Das ist kein romantisches Gequatsche von Umweltaktivisten, sondern kühle, logische Realpolitik. In erster Linie geht es darum, die Zerstörungsspirale westlichen Wirtschaftsverständnisses zurückzuschrauben und da kann das bedingungslose Grundeinkommen einen Bärendienst erweisen. Lasst uns Wirtschaft zweiteilen, eventuell in eine Bedürfnisindustrie und Luxusindustrie. Die Bedürfnisindiustrie stellt das, was die Menschen zum Leben benötigen zur Verfügung – so wie das Jahrtausende in Sippengemeinschaften funktioniert hat. Es ist schlicht eine Geschichtsfälschung, das der Mensch Zeit seines Lebens nur getauscht, oder Handel betrieben hat. Dörfer, Sippenverbände, etc., waren so gut es ging autark und stellten dem Mitglied des Dorfes, der Sippe, das zur Verfügung, was gebraucht wurde. Das ist kein Aufruf in steinzeitähnliche Zustände, sondern dient dem Hinweis, das der handeltreibende Mensch ein Mythos ist. Natürlich wurde auch gehandelt, aber das stand abertausende von Jahren im Hintergrund. Dieser Umstand hat sich geändert, als vor ca. 500 Jahren erkannt wurde, das mit wirtschaftlichem Erfolg Macht ausgebaut werden konnte, was das Buch, „das Ende der Megamaschine“, von Fabian Scheidler imposant beschreibt.
Der Mensch bekommt das zur Verfügung gestellt, was er zum Leben benötigt und das wird mittels des Grundeinkommens bezahlt. Nahrung, Kleidung, Wohnung, Bildung, Kultur werden so ressourcenschonend und nachhaltig, wie möglich, zur Verfügung gestellt, denn alles andere wäre dämlich.
Auch Hinweise, von Menschen, das niemand mehr Arbeiten würde, trifft in dieser Betrachtung immer den anderen Menschen, da man sich selbst als produktiver, als den anderen einschätzt. Menschen wollen sinnvolles machen, also versetzen wir sie in die Lage dieses endlich zu tun, dann wäre Utopie kein Zukunftsmärchen, sondern Realität!
Dieser Warenkorb ließe sich volkswirtschaftlich schätzen und in Geld bewerten. Geld muss nicht verteufelt werden, sondern nur als das benutzt werden, was es ist, als Mittel zum Zweck. Das Geld ließe sich aus dem Nichts schöpfen, um es an die Menschen zu verteilen, wie es heutzutage von privaten Banken bereits gemacht wird – nur das es im Falle des Grundeinkommens von Genossenschaftsbanken geschöpft werden würde. Die Höhe des geschöpften Geldes spiegelt die Produktivität des Landes wieder. Das wäre demnach eine atmende Geldmenge. Menschen, die an der Bereitstellung eines Warenkorbes arbeiten, würden fürstlich entlohnt, da sie am Erhalt der Gemeinschaft arbeiteten. Alles was der Erhaltung der Gemeinschaft und der Umwelt diente, würde entlohnt – so bekämen wir langsam wieder ein gesundes Verständnis dafür, was wir sind – Teil eines Erdenwesens – auch das sind keine spirituellen Schwurbeleien, sondern tiefe, naturwissenschaftliche Erkenntnisse, die nun langsam in unser Bewusstsein dringen sollten.
Das ließe sich innerhalb einer Generation umsetzen – es bedarf nur des Erkennens und Willens, das der zurückgelegte Weg, keine Alternativen für den noch vor uns liegenden birgt. Der Weg vor uns, sollte im Einklang mit dem Erdenwesen zurückgelegt werden, was sich positiv auf die Menschheitsfamilie auswirken würde – und wer könnte dem widersprechen!