Das Dogma von den Kosten

Warum sitzt die Schere so tief im Kopf und verhindert Utopie!
von hector haller

Hast Du auch schon gehört, das dies und das nicht ginge, weil man nicht wüsste, wie das zu bezahlen sei. Das uns, ausgerechnet für all die wichtigen Dinge unseres Lebens, wie Gesundheit, Bildung, Ernährung, Arbeit, Rente, Würde, Kinder, usw., das Geld fehlt.

Das ist eine große Chimäre!

Das Dogma vom Angebot und Nachfrage, Arbeit und Gehalt, Geldschöpfung, sowie der Glaube an den shareholder Value mit all seinen Abgründen ist ein riesiges Lügengebäude, das Münchhausen nicht besser hätte erdichten können.

Kosten, Gehalt und Geldschöpfung

Geld wird aus dem Nichts geschaffen und als Kredit weiterverkauft, natürlich gegen Zinsen, die nicht mitgeschaffen wurden und von daher neue Kredite nach sich ziehen. Da steigen viele schon aus, weil Sie es unbehaglich finden, denn gelernt haben wir, über Geld spricht man nicht. Wir glauben, das wir nur dann Geld verdienen, wenn wir irgendeiner Lohnarbeit nachgehen, auch wenn diese noch so sinnfrei ist. Denkt an all die ehrenamtlichen, die ebenso arbeiten und wirklich dafür nichts bekommen. An all die prekär Beschäftigten, die für einen Hungerlohn Vollzeit arbeiten, oder all die Menschen, die meist einem sozialen Beruf nachgehen und dafür nicht angemessen entlohnt werden. Hier sitzt doch die Schere des Dogmas, das das irgendwie so seine Richtigkeit hat, fest im Kopf. Wer hat die Hoheit über all die Budgets und entscheidet über den Wert einer Arbeit. Das sind doch gewürfelte Budgets. Es scheint auch eine Korrelation von Idealismus und Gehaltsanspruch zu geben, und zwar, desto menschenliebender und sozialer ein Mensch ist, desto weniger verdient dieser – und umgekehrt. Auch steigt das Gehalt proportional zur Belastung des Allgemeinwohls. Hier schießen Hedgefondmanager den Vogel ab. Ein Beruf der nun absolut gar nichts mehr für das Allgemeinwohl leistet, aber enorm auf der Geldseite abschöpft. BWLer, oder VWLer, die verstanden haben, das der Teufel immer wieder auf den größten Haufen kackt.

In Deutschland leben ca. 80 Mio. Menschen für die immer weniger Arbeit, als entlohnte Arbeit bereitsteht – es werden Gründe, wie Digitalisierung, Globalisierung, oder Wettbewerbsfähigkeit genannt – am besten gefällt mir, das die Märkte unruhig reagieren. Auch das ist eine Chimäre!

Hochfinanzstrukturen

Es handelt sich um ein Global zurechtgelegtes Spiel, von Hochfinanz- und Kartellstrukturen, die auf der vermeintlichen Kostenseite, gemeint sind Löhne, usw., eine weltweite Konkurrenz etablieren wollen, damit die arbeitende Weltbevölkerung sich immer mehr niederkonkuriert. Und es klappt! Das ist ja das schlimme. Die Propaganda, von Konkurrenz belebt das Geschäft, oder vom Tellerwäscher zum Milliardär, oder, wenn du dich nur genug anstrengst, dann wird das schon klappen, oder, haste was biste was, oder, Geiz ist geil, oder, Angebot und Nachfrage, oder, die Rede vom freien Markt, oder, oder, usw.. Man könnte sie auch als Zaubersprüche bezeichnen, da sie ein ganzes Weltbild im Kopf etabliert haben, das nur schwer ins Wanken gebracht werden kann. Doch genau dieses Wanken ist jetzt wichtig. Wir befinden uns an einem Scheideweg, wo dieses Weltbild, diese Finanz- und Kartellstrukturen auf Null gesetzt werden müssen, damit es weiter ungestört laufen kann. Das ist schwer zu verstehen, was damit genau gemeint ist. Wir haben zuviel Geld auf der Welt. Das klingt verrückt, da es ja an allen Ecken und Enden fehlt, doch diese Ecken und Enden wurden so geschickt definiert, damit eine rigidere Politik etabliert werden kann. Wir müssen den Gürtel enger schnallen – das hast du sicher schon mal gehört. Was glaubst Du, wer mit diesem Wir gemeint ist?

Monopoly kennt keine Gemeinschaft

Doch wie verringern wir die Geldmenge? Irgendeiner in diesem Spiel muss auf sein Geld, oder Besitz verzichten. Du kannst Dir ja ausmalen, was in Kriegen passiert, wenn zum Ende hin, alles den Bach runtergegangen ist und ein Stück Brot, weil überleben wichtiger ist, als irgendein Tinnef, teuer erkauft werden muss. Kriege sind riesige Umverteilungsräume. Das ist geschickt eingefädelt. Gerade zum ersten Weltkrieg existieren inzwischen so einigen Publikationen, die das näher beleuchten, dass die Wallstreet mit enormen Kriegskrediten für England und Frankreich beteiligt war. Diese Kredite drohten verloren zu gehen und hätten abgeschrieben werden müssen, wenn Deutschland den Krieg gewonnen hätte. Die Reparationsforderungen Englands und Frankreichs wurden an die Wallstreet abgetreten – doch das ist eine andere Geschichte.

Auswirkung Krieg

Im Krieg verlieren die meisten ihr Hab und Gut und genau darum geht es. Kriege für Menschenrechte, Frauen, Brunnen und Schulen sind ein Mythos. Kriege sind die gewalttätigste Umsetzung von einigen wenigen Interessengruppen mit Macht, die einen Krieg vom Zaun brechen können. Wer hat Befugnisse einen Krieg zu führen? Doch was passiert, wenn ein Krieg nicht mehr so leicht vom Zaun gebrochen werden kann, weil die Menschen sich nicht mehr so leicht aufhetzen lassen. So erkennen wir es an den Umfragen zu Russland, dass die Menschen Deutschlands sich nicht mehr so leicht von den Medien einlullen lassen, die nun wirklich nichts auslassen und das auf allen ihnen zur Verfügung stehenden Kanälen. Hier erinnere ich gerne an Cläuschen Kleber, der in schlechtester Orson Wells Manier, ein Drohszenario Russlands verbal aufmalt. Wahre Hetzerei! Wenn Kriege nicht ausgeführt werden können, so muss die Bevölkerung untereinander entzweit werden. Mann gegen Frau, Arbeiter gegen Rentner gegen Hartz IV gegen Asyl, Kinder gegen Erwachsene, Rechts gegen Links, Hetero gegen Homo, Auto gegen Radfahrer gegen Fussgänger, usw.. So erkennen wir es in den Medien, die immer mehr spaltende Funktion haben. Mein Tipp, Medien meiden.

Die zu hohe Geldmenge im System und das Umverteilungsdilemma, von arbeitender Bevölkerung zu Gelddynastie hat globale Ausmaße. Die zu generierenden Zinszahlungen können auf Grund der Höhe der Geldmenge, da es sich um eine Exponentialfunktion handelt, erinnert euch an das Schachbrett und den Reiskörnern, nicht mehr geleistet werden. Dies ginge nur, wenn eine weltweite Abgabe zu leisten wäre, die noch mehr Geld von der Mehrheit herauspresst. Wie wäre es z.B. mit einer weltweiten CO2 Steuer!

Doch zurück zum Thema. Das Dogma über Kosten jeglicher Art. Was wäre eine Utopie, die sich lohnte anzustreben.

Utopie

Eine Volkswirtschaft, oder sagen wir lieber, Menschen in einer Art Schicksalsgemeinschaft – diese Schicksalsgemeinschaft können wir Frankreich, Kroatien, oder Deutschland, nennen. Ich rede von Menschen eines Sprachraums. Die gemeinsame Sprache wirkt identitätsstiftend – das hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, sondern mit Zugehörigkeit. Diese Menschen bilden eine Gemeinschaft. Der kleinste gemeinsame Nenner bildet die Sprache und mit der Sprache auch eine gewisse Denkweise. Sprache ist Denken und Denken ist Sprache. Hier bietet Europa ein unschätzbares Gut an unterschiedlichen Sprach- und Denkweisen. Wir erkennen es, wenn wir deutsche in den Urlaub fahren und die italienische Lebensweise genießen. Wir mögen die Lockerheit das Leben zu leben, stören uns aber an anderen Dingen und umgekehrt.

Lassen Sie uns einen Sprach- und Wirtschaftsraum bilden, der sich natürlich nicht abschottet, sondern Einheiten bildet, die wie eine Art Zelle eines Makroorganismus funktionieren. Alle Zellen bilden das große Ganze. Die Zellen können unterschiedliche Aufgaben übernehmen, so wie die Organe eines Körpers.

Was zunächst an erster Stelle aufrecht erhalten werden muss, ist das Fortbestehen der Zelle und alle daran Beteiligten. Die Beteiligten sind die Menschen innerhalb dieses Sprachraums, die die Zelle bilden. Anzahl der Menschen, Lebensstandard, Produktivität, sowie das Bruttoinlandsprodukt werden als Indikatoren dafür genommen, wieviel jeder Mensch, innerhalb des Sprachraums, als Tauschmittel erhält. Ich schreibe Tauschmittel, da es um das Eintauschen von Gütern geht, die das Leben sichern. Es geht um Lebensmittel, Gesundheit, Wohnung, Kleidung, Bildung, Kultur, etc.. Die Gemeinschaft schöpft diese Mittel und verteilt diese an die Menschen. Einzige Bedingung, die die Gemeinschaft stellt, ist, das die Mittel komplett ausgegeben werden. Natürlich käme man schnell darauf, das dafür im Grunde gar kein Tauschmittel von Nöten wäre, doch belassen wir es bei alten Gewohnheiten. Damit wäre das Leben der Menschen sowie die gesamte Industrie, die das zum Leben benötigte, so ressourcenschonend und ökologisch wie möglich, herstellt, in einen Kreislauf gebunden. Damit ließe sich gut auf Schwankungen jeglicher Art reagieren.

Erdenverträgliche Industrie

Darüber hinaus gehende Industrien sind natürlich Global abzustimmen. Was macht das Leben der Menschen auf dem Planeten besser, was erleichtert Arbeit, was verbessert die Lebensumstände aller Wesen auf dem Erdenwesen. Wasserfiltersysteme, Entsalzungsanlagen, dezentrale saubere Energiesysteme, ressourcenschonende Schwerindustrie, nachhaltiges Wohnen, sichere und saubere Transportsysteme, Wiederaufforstung, Schaffung von Biosphären, usw. Im Grunde, der Mensch als Wächter und Gärtner des Erdenwesens, um es etwas romantisiert zu beschreiben – wer wollte sich dem entgegenstellen. Man sieht, das wir eine Menge Forschung und Ingenieurskunst auch zukünftig brauchen, wenn wir nicht sogar erst jetzt richtig damit anfangen, weil wir jetzt begreifen, das es um Einklang mit dem Erdenwesen geht und damit um unser nacktes Überleben. Das alles hat nichts mit Geld, oder irgendwelchen Kosten zu tun, sondern mit dem richtigen Willen und den Mut dazu.

rubikon

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