Das Märchen vom Angebot und Nachfrage und dem unsäglichen Preis!

Verfasser Éctor de Azevedo

Angebot und Nachfrage

Wer kennt nicht die Lehrsätze: von „Angebot und Nachfrage und der Findung des Preises!“, der bedeutet, das der Preis steigt, wenn die Nachfrage das Angebot überstiegen hat!

Ist das logisch? Fragte man einen VWLer, oder einen BWLer, dann antwortete dieser selbstbewusst mit JA! Da dies ein Grundsatz ist, der genau so an den Hochschulen gelehrt wird. Der Preis wird demnach aus der Verknappung, oder aus einem Überfluss generiert. Ist das eine logische Gesetzmäßigkeit, oder vielmehr eine Regel, auf die man sich mehr oder weniger geeinigt hat? Man hätte auch die Gesetzmäßigkeit bestimmen können, das, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, das das Angebot angepasst wird. Das wäre zumindest logischer, da damit die Gruppe von Menschen bedacht worden wäre, die einen höheren Preis hätte zahlen können, wenn es das Angebot gäbe – doch in der Theorie gibt es dieses Angebot nicht, da ja lediglich der Preis steigt.

Man erkennt an dem kleinen Beispiel, das es sich nicht um ein Gesetz handeln kann, sondern um eine geschaffene Regel, die ein besseres Geschäft generiert, wenn ein Gut verknappt wird. Das ist ziemlich asozial – aus der Not ein Geschäft machen zu wollen, worauf diese Regel letztendlich hinausläuft. Verknappe Güter, am besten, die zum Überleben wichtig sind, wie z.B. Wasser und du machst das Geschäft deines Lebens.

Wie setzt sich der Preis einer Ware zusammen

  1. Investitionskosten
  2. Finanzierungskosten
  3. Steuern
  4. Löhne
  5. Gewinn

Der Unternehmer produziert seine Ware so günstig wie möglich, natürlich unter der Prämisse geringstmöglicher Investition, Löhne und Steuern. Auch hier folgt Ursache und Wirkung keinem Gesetz, sondern leitet sich nach menschengemachten Regeln ab. Der Mensch als Kostenfaktor und den „share holder value“ als höchstes Gut! Umweltschäden wurden noch niemals bepreist, da diese vom Unternehmer nicht getragen werden müssen. Die Umweltkosten trägt ebenfalls der Konsument, aber nicht beim Kauf der Ware, sondern zeitlich versetzt, defragmentiert, als Steuern.

Das Märchen, vom Angebot und Nachfrage und dem unsäglichen Preis, ist ein ziemlich zähes Märchen, wenn nicht die kalte, perfide Struktur der Hochfinanz noch dazu käme, die für die nötige Brisanz eines Thrillers sorgt. Gemeint ist die Geldschöpfung aus dem Nichts, die bereits im Faust 2, von unserem Wolfel, Anklang gefunden hatte. Wir gehen zu Punkt 2, Finanzierungskosten, um etwas Licht in den Nebel um den Preis zu bringen.

Wie steht es um die Finanzmittel?

Der Unternehmer benötigt Geld, Eigenmittel, Kapital, für den Kauf von Maschinen. Wenn er nicht genug eigenes Kapital dafür hat, geht er zu einer Bank und leiht sich das Geld – er nimmt einen Kredit. Die Bank ist so selbstlos und gibt ihm das Geld, natürlich nicht ganz so selbstlos, sondern verlangt Sicherheiten vom Unternehmer. Die Bank wiederum benötigt ca. 2-5% Reserve auf die Höhe der Kreditsumme. Bei einem Kredit von 100 Tsd Euro demnach 2-5 Tsd Euro Reserve. Das wäre beim Platzen des Kredites auch der Verlust der Bank, wenn nicht die Sicherheiten dazu kämen, die vom Staate eingetrieben, an die Bank fallen.

Wie ensteht Geld?

Das Geld entsteht in dem Zeitpunkt, wenn die Kreditsumme dem Kreditnehmer auf das Konto gutgeschrieben wird. Eben war da noch gähnende Leere und jetzt stehen da 100 Tsd Euro, gut leserlich in Arial, oder Courier, je nach System. Die Bank nimmt 5% Zinsen auf die Kreditsumme – ich weiß, momentan der feuchte Traum eines Bankers, aber rechnen wir einfach mal damit, das, wenn der Unternehmer scheiterte, wenn all seine Geschäfte platzten und die Bank die Sicherheit nicht in Anspruch nehmen würde, und die entstehende Schuld würde immer wieder auf die Kreditsumme aufaddiert werden, so wäre die Kreditschuld nach 15 Jahren 200 Tsd Euro, nach weiteren 15 Jahren 400 Tsd Euro, dann 800 Tsd, dann 1.6 Mio, 3,2, 6,4, 12,8, 25,6, 51,2, 102,4 Mio nach 150 Jahren… Noch Fragen! Das nennt man exponentielles Wachstum auf Grund der inneren Dynamik des Zinseszins.

Der Unternehmer ist natürlich unser Staat, der niemals seinen Schulden zurück bezahlt, sondern immer nur die Zinsen bedient, die natürlich mit jedem Steigen der Gesamtschuld ebenfalls steigen. Ist das nicht verrückt und höchst fraglich, warum der Staat das mit sich machen lässt – was zwingt den Staat zu solch handeln, wenn er dies einfach selber machen könnte ohne eine Schuld aufzubauen. Eine gute Frage, auf die ich gerne eine Antwort hätte. Da uns niemand diese Frage beantworten wird, greife ich zu Ermittlungshypothesen.

Was zwingt den Staat dazu sich immer mehr bei privaten Bankiers zu verschulden? Hm!

Hypothese 1. Der Staat ist dämlich

Hypothese 2. Der Staat ist ängstlich

Hypothese 3. Der Staat ist kein Staat

Wenn Unken unkten, so quakten sie jetzt dreimal Verschwörungstheorie, doch welche der drei Hypothesen ist wahrscheinlich?

Der dämliche Staat und Banken setzen auf die Blödheit der Administration. Der ängstliche Staat und die Schreckensherrschaft von Bankstern, oder der Staat ist kein Staat, sondern eine Firma, dessen Angestellten sich selbst, als Bürgen des Staates verschulden, um der privaten Finanzoligarchie zu dienen. Man bezeichnet das Dienen als Arbeiten, oder Karriere, auf jedenfall einen hippen Namen, damit das goldene Hamsterrad nicht erkannt und erträglich bleibt. Darüber sollten sich die Verschwörungsleugner mal Gedanken machen!

Resümee

Die Ökonomie tut so, als sei sie Wissenschaft, sowie die Naturwissenschaften, Physik, oder Chemie, etc. und lehrt menschengemachte Regeln, die obendrein Absurd im logischen Sinne sind. Die Geldschöpfung passiert im privaten Rahmen ohne jedwedes Gemeinwohlinteresse und sorgt für immer mehr Verschuldung, die wiederum die Schere zwischen Arm und Reich weitet. Alles Geld ist Schuld! Die Politik vertritt die Interessen des Kapitals, also der Hochfinanz und macht sich, die Bürger des Staates, heute und in Zukunft immer mehr zu Bittstellern. Die Hochfinanz hat kein Gemeinwohlinteresse, sondern operiert im Namen einiger weniger Aktionäre. Das dumme ist nur, das aller Reichtum nichts nutzen wird, wenn die Biosphären unseres Erdenwesens einmal zerstört sind, die der menschengemachte Neoliberalismus täglich aus Gierzwang angreift.

Soweit die Analyse des vorherrschenden Systems!

Doch was machen wir daraus. Was wäre die Synthese, die logische Konsequenz, die aus der düsteren Analyse resultierte. Natürlich Schluss mit Lustig und diesem unsäglichen System und zwar jetzt, umgehend, sofort! Gier als Motivation gehört überwunden – die systemischen Fehler der Umverteilungsmaschine veralteter Ökonomie, die Erde als Maschine, gehört verbannt. Das Gemeinwohl gilt es zu stärken. Was Geld leisten können muss gehört neu gedacht, Wirtschaft hat dem Gemeinwohl zu dienen. Das höchste Gut ist die Symbiose auf diesem Planeten. Kampf für Wesensrechte, mit Blick auf alles Lebendige. Ich weiß, das ist harter Tobak, aber das gehört sich einfach so. Damit ist jetzt nicht mein Freund der Baum, oder Karl der Käfer gemeint, aber es geht um Wertschätzung, wieder ein Gefühl für die Erde als Spender allen Lebens zu bekommen und wir als Mensch sind ein Teil – Ein Teil von Allem.

Das lässt sich nicht in irgendeinen Algorithmus pressen, der uns zwar, zu immer besseren Konsumenten macht, aber nicht zu besseren Menschen, und mal Hand aufs Herz, was soll der ganze Aufwand Menschheit, wenn es nur, um einen zu Kopf gestiegenen Konsum ginge!

rubikon

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