Verfasser hector haller
In diesem Zusammenhang empfehlen wir die Ausarbeitung „Denunziation im Dritten Reich – Die Bedeutung von Systemunterstützung und Gelegenheitsstrukturen“, von Karl-Heinz Reuband∗
Folgt man den Ausführungen von Herrn Reuband ist das Mittel der Denunziation ideologisch, moralisch begründet, folgt aber einem hohen Maß an Eigennutz. Das führte dazu, das die Gestapo im dritten Reich, zum einen die freiwillige Arbeit der Denunzianten begrüßte, da diese das System unterstützte, sie aber auf der anderen Seite verwerflich fand, weil denunzieren, als schwach und link angesehen wurde. Die Gestapo wäre um ein vielfaches ineffektiver gewesen, wenn es keine Denunzianten gegeben hätte. Denunzianten vertraten auf freiwilliger Basis die Ideologie des dritten Reiches, des vorherrschenden politischen Systems.
Wie sieht es Heute aus?
Die Gestapo, sowie sie im dritten Reich agierte, mit ihren Blockwarten und internen Ermittlern, etc., gibt es nicht mehr. Man könnte der DDR Administration attestieren, das sie die Methoden der Gestapo, nach der Trennung Deutschlands, verfeinerte, um das System, des DDR Sozialismus gegenüber westlicher Propaganda zu schützen und ideologisch zu unterstützen. Auch in der DDR stand Denunziation an der Tagesordnung – was Millionen Seiten an Stasiakten repräsentieren.
Im sog. West-Deutschland schien das von 1949 bis 2003 kein Problem gewesen zu sein. Natürlich wurde auch West-Deutschland durch die Alliierten überwacht, Geheimdienste öffneten Briefe, Pakete, und hörten Telefone ab, hielten sich aber im Hintergrund, um ein anderes Bild in der öffentlichen Wahrnehmung zu generieren.
Das änderte sich im Jahr 2003! Dazu muss man sagen, das der Jahrhundertanschlag, auf die Zwillingstürme des World Trade Centers, im Jahr 2001, der finale Schlussstein für eine neue ideologisch verbrämte Sicht auf die Welt bedeutete. Der sog. Kampf der Kulturen.
Dem ging voraus, das der Warschauer Pakt sich aufgelöst hatte und am Horizont eine Zeit des Friedens zu spüren war. Die Zeit wurde regelrecht von Frieden bedroht, der eine ganze Menge an selbstkritischen Fragen nach sich gezogen hätte. Die Welt brauchte, besser gesagt der „militärisch-industrielle Medienkomplex brauchte einen neuen Feind. Der Krieg gegen den Terror entstand!
Der neue Feind war kein anderes Land, kein konkurrierendes gesellschaftspolitisches System, sowie es die Sowjetunion war, sondern Terror durch Terroristen, egal wo diese sich aufhielten. Das gute am Terror ist, das man ihn selber machen kann, wenn der medial erforderliche Terror mal nachläßt, und das an Standorten, wo er aus geopolitischen Gründen benötigt wird. Genial! Was ist dafür notwendig? Ein paar testosterongesteuerte Märtyrer, die ideologisch verseucht den Nutznießern des Terrors dienlich sind.
Als der Druck auf die amerikanische Administration immer größer wurde, musste der Anschlag auf das WTC untersucht werden. Und da wurde zunächst der Bock zum Gärtner gemacht. Henry Kissinger, ein Agent alter Schule, sollte den Vorsitz des Untersuchungsausschusses übernehmen. Und auch hier, sowie bei der Untersuchung am Kennedy Mord, wurde der Kampfbegriff, der Verschwörungstheorie wieder hoffähig gemacht. Wer selbst, als der Verschwörer, hat Interesse, das es keine alternative Sichtweise gibt. Aufgabe eines Untersuchungsausschusses ist es, allen möglichen Ermittlungshypothesen nachzugehen. Welchen Hypothesen wurde im Untersuchungsbericht zum WTC nachgegangen. Nur einer, und zwar der Hypothese von Bin Laden und seinen 19 Räubern.
Doch auch hier läuft das System Gefahr irgendwann aufzufliegen. Was wird benötigt, damit ein solches Lügengebäude nicht einstürzt? Man benötigt die Deutungshoheit. Alle Vertreter der offiziellen Theorie müssen verteidigt werden – alle Vertreter alternativer Theorien sind zu diskreditieren, sind unglaubhaft zu machen, sind als Verschwörungstheoretiker zu brandmarken. Am besten sie werden medial zerstört, damit man sich mit dem Gesagtem nicht mehr auseinandersetzen muss. Für wen sind alternative Sichtweisen gefährlich? Doch wer übernimmt solche Aufgaben und wer hat Lust zu solch niederen Tätigkeiten des denunzierens? Was macht einen Denunzianten aus?
Gemäß den Ausführungen von Erich Fromm lässt sich der Charakter eines Denunzianten dahingehend verstehen, das der Umstand des Scheiterns, des sich Ohnmächtigfühlens, eine große Rolle dafür spielt, sich mittels denunzieren überlegen zu fühlen. Man spricht vom Eigennutz des Denunzianten, der seine Tat moralisch begründet und natürlich für gut halten muss, wobei der Zweck die Mittel heiligt. Herr Fromm benutzt dafür das Bild des Radfahrers, der sich nach oben beugt und nach unten tritt. Das Psychogramm eines sadistischen Masochisten. Eine gespaltene Persönlichkeit, das darin Befriedigung findet, sich überlegen zu fühlen.
Und hier bieten die Portale Wikipedia, als auch Psiram perfekte Plattformen, da hier im Schutze einer gewollten Anonymität auf „Deibel komm raus“ denunziert werden kann. Drehte man den Spieß um, ließe sich attestieren, erst wenn du es auf Wiki und Psiram geschafft hast diskreditiert zu werden, wirst du vom System ernst genommen. Es ist aber traurig, das Meinungsvielfalt auf derart niederträchtige Art und Weise bekämpft wird. In einer Demokratie sollte Meinungsvielfalt an erster Stelle stehen, da nur durch sie eine Korrektur stattfinden kann. Wer sich für unfehlbar hält und aus ideologischen Gründen handelt, tut sich einem Märtyrer gleich, der unschuldige Menschen mit in den Tot reißt. Man spricht beim denunzieren auch von Rufmord, wenn Menschen gesellschaftpolitisch zerstört werden. Hier überhöht sich der Denunziant zum Richter indem er über den Andersdenkenden sein Urteil spricht.
Der Andersdenkende wird als Rechts, als Antisemit stigmatisiert, damit die Meinung eine rechte Färbung erhält. Wobei mit antisemit, antijüdisch gemeint ist, was in Anbetracht der Volkszugehörigkeit, der Semitem, eher antiarabisch bedeutet, da die semitischen Sprachen, die arabischen Sprachen sind, wozu Hebräisch auch gehört. Aber das ist nicht wichtig, da es ja nur darum geht, den Andersdenkenden Mundtot zu machen. Eine andere Meinung darf es zu gewissen Dingen nicht geben. Erkenne, über das nicht gesprochen, oder geschrieben werden darf und du verstehst, wer über dich herrscht. Das herrschende System wird zunehmend regider, wenn man die politische Entwicklung beobachtet. Vorratsdatenspeicherung, Netzwerkdurchsetzungsgesetz sprechen eine deutliche Sprache. Soziale Medien sollen mittels Denunzianten gesäubert werden, oder wie sollen die Abteilungen genannt werden, die keine fundierte jurischtische Ausbildung inne haben, aber trotzdem gegen Fakenews, oder Hatespeech vorgehen sollen.
Auf die Frage, in wievielen Fällen im sog. Bereich „Hatespeech“ im Netz, bereits ermittelt wurde, antwortete das Innenminsterium, noch zu keinem. Also, warum in Gottes Namen bedarf es eines solchen Gesetzes, wenn nicht darum, wieder Deutungshoheit zu erlangen.
Deutungshoheit durch Denunziantentum – wer sich auf diesen dunklen Weg begibt versündigt sich an der empfindlichen Pflanze Demokratie und unterstützt faschistische Strukturen.