Verfasser Èctor des Azevedo
In einer perfekten Welt, in der all jene, die produzierten, lediglich das Allgemeinwohl im Auge hätten, wäre der libertäre Gedanke absolut folgerichtig. Doch von dieser Welt sind wir noch weit entfernt. Alle Produzierenden haben nicht das Allgemeinwohl im Sinne, sondern lediglich eigene Kapitalinteressen, wobei immer wieder behauptet wird, dass durch den sog. „Trickle Down Effekt“, der sich einstellt, wenn es denen da „oben“ besserginge, sodass Wohlstand, auch an die da „unten“ fiele. Weit gefehlt!
Hier zeigt sich, das derart Prognosen niemals der Realität entsprechen, sondern die Aufgabe des Beschwichtigens innehaben. Die da unten sollen so lange, wie nur möglich, ruhig sitzen bleiben, bis die Ungerechtigkeit so weit gediehen ist, dass es nicht mehr verheimlicht werden kann. Doch bis dahin bitte Kurs halten. Inzwischen ist die Schere zwischen Arm und Reich so weit auseinandergeklafft, dass es sich nicht mehr verheimlichen lässt. Eine Korrektur ist von Nöten.
Fragte man Libertäre, so attestierten Sie, dass der Eingriff des Staates in die Wirtschaft für Verwerfungen sorgt und da würde ich Ihnen zum Teil auch recht geben. Der Staat besteuert Arbeit von Menschen, obwohl das im Zeitalter einer voranschreitenden Robotisierung überdacht gehört. Roboter, die eine Vielzahl von Menschen ersetzen, werden nicht in gleichen Maße besteuert. Das ist natürlich ungerecht und verlagert Steueraufkommen immer auf den menschlichen Arbeiter.
Die Wirtschaft sollte nicht mehr in Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgeteilt werden, sondern in Produzierende und Produkt. Wobei Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu den Produzenten zählen, denn beide werden benötigt um das Produkt zu erschaffen. Und natürlich sind Produzenten so zu entlohnen, das ein menschenwürdiges Leben ermöglicht wird. Was menschenwürdig ist, kann von Gesellschaft zu Gesellschaft differieren, da unterschiedlicher Wohlstand herrscht. Menschen in westlichen Ländern haben höhere Kosten für alle Güter und sind dahingehend auch höher zu entlohnen, obwohl Absolut gesehen, zu nicht westlichen Ländern, das keinen Unterschied machen sollte. Letztendlich kann Menschenwürde nicht in Zahlen ausgedrückt werden, sondern ist ein Gefühl, das entweder Bestätigung, oder keine Bestätigung findet. Hartz IV, um nur ein Beispiel zu nennen, und all die Abzockverordnungen der Jobcenter sind absolut menschenunwürdig und zielen auf Angst der Betroffenen, damit diese schön ruhig bleiben und sich dem Unrecht beugen.
Der Aspekt der Umwelt ist in das Produkt miteinzurechnen. Ressourcenverbrauch, Umweltverträglichkeit der Produktion und Produkte, Arbeitsklima, Robotisierung, Bedarf, etc., sind Faktoren, die in der Ökobilanz erfasst und bewertet werden sollten, und je besser die Ökobilanz eines Produktes, desto besser für das Allgemeinwohl. Würden Libertäre diese Faktoren von selber gewichten, oder benötigen wir vernünftige Rahmenbedingungen, die weltweit Konsens finden.
Wir müssen weg von der Konsumwirtschaft und hin zur Bedarfswirtschaft und das auf die effektivste und umweltverträglichste Art und Weise. Alles andere ist verrückt und gehört überwunden. Es kommt der Tag im Leben, da kann man so wie bisher nicht weitermachen, weil der Mensch krank geworden ist. Herzinfarkte, Krebs, Autoimunkankheiten, etc., sind Krankheiten, die ein Umdenken nach sich ziehen können.
Welche Krankheit wollen wir der Erde attestieren? Und wie schlimm soll es noch werden. Die Umweltverschmutzung, der Raubbau der Ressourcen sind kurzfristig viel schädlicher, als die medial ausgeschlachtete Klimaerwärmung.
Unsere Wirtschaftsordnung folgt einem materialistischen Weltbild und behandelt die Erde, sowie alle Wesen auf ihr, als Ressource, so als ob alles der Wirtschaft dienlich gemacht werden kann. Wenn man wirklich etwas für unseren Planeten und seinen Wesen machen wollte, so änderten wir, bereits gestern, die Wirtschaftsordnung und die Geldschöpfung.
Konsum auf Pump ohne Konsequenz! So könnte man es verkürzt zusammenfassen. Konsum ohne Konsequenz ist ein nicht mehr hinnehmbarer Luxus, den es zu überwinden gilt und mal Hand aufs Herz, für wen wäre das wirklich schlimm. Jeder Mensch, mit dem man über dieses Thema spricht versteht und weiß, dass wir einen Irrweg laufen. Und wir sind 99%. Und änderten wir unser Leben jetzt und setzten auf Kooperation, dann ginge das gut für jeden aus und wäre ein Hinweis auf menschliche Intelligenz. Die Frage bleibt, ob wir Intelligent sind, oder nur Verstand haben.