These einer großen Illusion.
Verfasser hector haller
War der „Markt“ jemals frei? Man wird doch täglich daran erinnert, das der Markt, wenn er denn frei wäre, sich selbst und zum Besseren für alle, regulieren würde. Die Wirtschaftswissenschaften bestätigen diese Aussage und fordern, das der Staat sich aus dem freien Markt heraushalten solle, doch wer mischt sich ständig ein? Die Rufe, das der freie Markt letztendlich allen nutzt, soll eher darauf abzielen, das auch noch das letzte Volksvermögen privatisiert werden soll!
Der freie Markt in unserer Vergangenheit
Der Kapitalismus kann inzwischen als Langzeitstudie angesehen werden – denn seit ungefähr 500 Jahren, mehr oder weniger, haben wir dieses Wirtschaftsgebaren in den westlichen Ländern. Wenn man genauer hinblickt, so erkennt man, das zu keiner Zeit ein freier Markt existierte, denn zu Zeiten des Kolonialismus, z.B., wurde ein Markt, ein Absatzmarkt mit Waffengewalt erobert. Zum einen ging es um Rohstoffe, die man am liebsten umsonst haben wollte und zum anderen um neue Absatzmärkte, die Produkte, aus erbeuteten Rohstoffen, teuer kaufen mussten, mit Geld, das Ihnen extra dafür geliehen wurde.
Mit den Krediten verschuldeten sich die Ländern, was sie in eine Abhängigkeitsspirale bugsierte. Hier suchen wir vergeblich einen freien Markt, der natürlich bereits beim Handel von Rohstoffen hätte beginnen müssen. Der freie Markt startete aber erst beim Produkt aus erbeuteten Rohstoffen. Doch auch hier erkennen wir, bei näherer Betrachtung, das auch dieser Markt immer noch nicht frei war, weil nicht alle zum Handel zugelassen wurden. Der Mächtige entschied, wer am Handel teilnehmen durfte und wer nicht. Das ist heute nicht anders, wenn man die Freihandelsabkommen, Ceta, TTIP, Tisa, etc., betrachtet, die nur einen definierten Wirtschaftsraum definieren und somit alle restlichen Länder ausschließen – also, wo ist der freie Markt? Auch die Assoziierungsabkommen mit der EU funktionieren so!
Wenn jemand vom freien Markt spricht, dann wohl eher aus dem Interesse, das nicht so genau hingeschaut werden soll.
Der freie Markt um das Geld
Geld entsteht durch Schuld, was bedeutet, das des einen Geld, des anderen Schuld ist. Man nennt es deswegen auch Schuldgeldsystem, weil Geld zum Zeitpunkt einer Kreditvergabe entsteht – Kredit ist Schuld! Mit der Zeit sammelt sich Geld, auf Grund der inneren Dynamik des Zinseszins, dort, wo hohe Geldvermögen vorhanden sind. Das ist ein Automatismus, der salopp mit dem Spruch, „der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen!“, erklärt werden kann. Geld fließt zu Geld und das ganz automatisch. Von daher kann auch hier der Markt nicht frei sein, weil die Unfreiheit systemimmanent ist und für eine Divergenz auf dem Geldmarkt sorgt. Es ist eine gigantischer Umverteilungsmechanismus, der Reiche immer reicher werden lässt, und Arme immer ärmer! Die Divergenz entsteht, weil Geld dem Kreislauf entzogen wird – es fehlt im Handel und muss für Handel immer wieder neu geschaffen werden. Es entsteht im Kredit, damit der Laden nicht ins stocken kommt.
Doch seien wir mal nicht so und gönnen den Reichen Ihren Reichtum. Der Zinseszins wirkt bei den Reichen, als auch bei den nicht ganz so Reichen. Bei 5% Zinsen verdoppelt sich die Spareinlage ca. in 15 Jahren, egal, ob wir von 1000 Euro, oder 10.000.000.000 (10 Mrd.) Euro sprechen. Aus 1000 Euro werden 2000, aus 10 Mrd. werden 20 Mrd. Das ist doch gerecht, oder?
Das Problem kommt dann, wenn der Gegenwert von der Spareinlage, z.B. die 20 Mrd. Euro in der Realwirtschaft, mit Gütern und Dienstleistung, erarbeitet werden müssen. Bei 2000 Euro ist das übersichtlich, bei 20 Mrd. wird das schon schwieriger, weil dafür einige Wirtschaftsgebiete notwendig sind sowie Millionen von Menschen – für 2000 Euro bedarf es eines Menschen. Ausserdem kann der Milliardär, auf Grund seines Vermögens auf Geldgeschäfte zugreifen (OTC, etc.), die sein Vermögen nicht in 15 Jahren, sondern ca. in 2 Jahren verdoppeln. Dieser Markt besteht nur für einige Wenige und ist nicht frei zugänglich. Also, auch hier kein freier Markt! Hier ist zu erwähnen, das 20 Mrd. Euro Guthaben, 20 Mrd. Euro Schulden gegenüberstehen. Ich wiederhole, Geld ist Schuld!
Banken leihen Banken Geld
Banken leihen sich Geld bei Banken, um z.B. Kredite an andere Banken geben zu können, die mit dem Geld Banken Geld leihen. Man spricht vom sog. Interbankenmarkt, der mehr mit einem geheimen Orden gemein hat, weil sowenig darüber bekannt ist. Wenn Banken Banken einen Kredit geben, dann müssen sie auch Zinsen dafür Zahlen – Die Zinsen sind aber sehr viel niedriger, als bei nicht Bankenkunden. Doch auch hier handelt kein freier Markt, da der sog. Liborsatz, der Zinssatz unter Banken, von den großen Systembanken, über einen langen Zeitraum abgesprochen wurde. Herausgekommen ist das nur durch Zufall. Natürlich wurden die Banken bestraft, weil es halt herauskam, doch wie läuft es heute, keine Ahnung! Freier Markt?
Der freie Markt wird ja nur deshalb gefordert, oder kommt ins Gerede, wenn staatlicher Einfluss, wie Kontrollinstanzen für Banken, etc., abgeschafft werden sollen, damit mit dem genauen Gegenteil, eines freien Marktes, mehr Gewinne gemacht werden können!
So wurden in den 90er das Trennbankensystem in Deutschland dereguliert, was dafür sorgte, das alle Banken in das große Zockergeschäft der „Wall Street“ miteinsteigen konnten. Die Rechnung musste 2008 der Steuerzahler bezahlen, weil Banken als systemimmanent erklärt und Bankenverluste durch Steuergelder getilgt wurden, und zwar, in dem verschuldete Banken, dem Staat, Geld gegen Zinsen geliehen hatte, die der Staat, den Banken zu Ihrer Rettung auszahlte. Das ist verrückt! Das war die größte Ungerechtigkeit, und Zeichen für keinen freien Markt, die von der Masse als Alternativlos angenommen wurde! Ich erinnere mich, das einige Wenige darüber berichteten, aber nicht in den öffentlich-rechtlichen Medien, sondern bei den Schmuddelkindern von den Alternativmedien.
Der freie Markt, wie er gelebt wird, ist eine Illusion, ein Scheinriese, der sich bei genauerer Betrachtung, wie Seife im warmen Wasser auflöst und lediglich zum Geld waschen taugt!
Wo existiert der freie Markt? Er existiert in theoretischer Form, genauso, wie die Leitsaätze vom Angebot und Nachfrage. Sie haben mehr mit magischen Zaubersprüchen gemein, als mit wissenschaftlichen Thesen. Sie tun so, als seien sie ähnlich eines Naturgesetzes, das nicht mehr hinterfragt werden muss. Der Apfel fällt vom Baum und zwar nach unten. Er fällt vernachlässigbar oft nach oben. Wirtschaftswissenschaftler tuen so, als hätten Ihre Leitsätze ähnlichen Charakter.
Es müsste eher heißen, der unfreie Markt und der Schwindel um überhöhte Preise, dann kommen wir der gelebten Wirklichkeit näher.
Wenn der Anfang der Theorie eine Lüge ist, z.b. der freie Markt, dann können alle Folgeschlüsse wahr sein!
Es kann niemals einen freien Markt geben, weil nicht alle Kontrahenten als Gewinner aus einem Geschäft kommen. Es gibt immer auch Verlierer auf unserem vermeintlich freien Markt.
Es wird Zeit für eine neues Wirtschaftsverständnis und zwar für einen „gerechten Markt!“