Die machiavellistische Graswurzelbewegung

Wie man gezielt in die Meinungszange genommen wird

von hector haller

In den letzten Tagen haben ich einige Artikel, um das Geschehen, der Karlspreis Verleihung im Babylon Kino Berlin, herum, gelesen. Zunächst brannte in mir Wut hoch, da ich die Anschuldigungen, des Berliner Kultursenators  als unangebracht und zutiefst undemokratisch empfand. Ein Kultursenator sollte sein Amt nicht dafür einsetzen eine Verleihung einfach nur zu verhindern, sondern sollte sein Amt und vielleicht sein Wissen dafür einsetzen, im Diskurs kritisch zu argumentieren, wenn er der Ansicht ist, der Preisträger wäre hier fehl am Platze. Alles andere, hat in meinen Augen, ein unangenehmes und herrschaftliches Geschmäckle.

Soweit so gut!

Die Zusammenfassung des Rubikon-Artikels über die Preisverleihung als solches, dem Fernbleiben des Preisträgers selbst, dem Bedürfnis des Kino-Betreibers seine Meinung über den Preisträger öffentlich kundzutun, sowie der Genugtuung des Kultursenators, bis zu den Gästen, die für Musik sorgen sollten, ließen mich tief über so einige Zusammenhänge nachgrübeln, mit was wir es hier in Gänze zu tun haben könnten. Wofür steht der Preisträger, und all jene, die sich diametral zu ihm platzieren.

Man muss heute die Frage stellen, warum die Friedensbewegung so schleppend vorangeht und warum die politische Linke sich immer wieder selbst zerlegt?

Ist das Zufall?

Natürlich ist mir schon lange bewusst, dass Herrschaft alles unterwandert, was in irgendeiner Form systemstörend wirkt, oder wirken kann und das sie auch vor nichts zurückschreckt. Ich glaube aber auch, dass nicht immer alle Akteure wissen, das Sie für solche Zwecke instrumentalisiert werden/wurden, und das einige machiavellistische Spiele nur sehr schwer zu durchschauen sind, und da kann ich den Preisträger nicht ausklammern – da kann ich selbst mich nicht ausklammern. Das macht das Ganze so verrückt.

Ein jeder denkt natürlich gut informiert zu sein und glaubt auch, das seine Quellen die besseren, oder die richtigen seien. Das würde jeder sofort für sich selbst unterschreiben.

Ich informiere mich im sog. Mainstream und den alternativen Medien und behaupte, das ich mir aus beiden eine Meinung bilde, die dann folglich mehr die meine ist, als einfach nur eine übernommene. Dabei ist meine Meinung auch nur irgendwie übernommen, da ich ja nicht selber vor Ort bin und recherchiere, sondern aus zwei verschiedenen Perspektiven meine eigene Perspektive zu formen glaube. Das klingt zunächst, als sei es richtig und genau hier kommt das machiavellistische Spiel zur Entfaltung. Der Nebel um die Meinung.

Was meine ich konkret?

Vielleicht fühlen sie schon, worauf ich hinaus will. Die Graswurzelbewegung als Bürger-Ventil und gleichzeitig Antipode, die mich in eine vermeintliche Mitte schwappen lässt, da man oft, aus einer zu linken und zu rechten, eine mittige Meinung werden lässt und genau die ist es vielleicht, die angenommen werden soll. Klingt etwas paranoid, doch Gefühle sollten ernst genommen werden, da Verstand sich zu leicht austricksen lässt – ein Bauchgefühl hingegen ist schwerer zu manipulieren, doch dieses muss zunächst richtig interpretiert werden.

Meinungszange

Ich bin der Meinung, das wir umfangreichen Manipulationen aufsitzen, und bereits seit sehr, sehr langer Zeit in Herrschaftsformen eingebettet wurden, die entgegen gerichtete Interessen zum Allgemeinwohl haben. Da muss man nun wirklich kein informierter Mensch sein, da das für mich so offenkundig durch die Presse an uns herangeführt wird, das eine andere Sicht, in meinen Augen von unheilvoller Ignoranz zeugt. Wenn ich seit langer Zeit schreibe, dann spreche ich von mehreren Jahrhunderten. Der Mensch heute, wird bereits auf das Spielfeld der Manipulation geboren, was ein erkennen nur schwer möglich macht. Die Meinung der Menschen, sowie die Meinungshoheit der Herrschenden ist von ausschlaggebender Bedeutung für Herrschaft. Sollte die Meinungshoheit mal kippen endet Herrschaft umgehend.

Der Kaiser war schon immer nackt!

Es ist mein Bauchgefühl, das mich zu solch Überlegungen anregt. Ich weiß, dass nicht alles eine Verschwörung sein kann – ich weiß aber auch, dass der vergiftete Stachel der Desinformation regelmäßig in unseren Torso gehauen wird, um Verwirrung zu stiften. Auf jeden Fall soll er trennend wirken, damit wir uns eher gegenseitig bekämpfen, als gemeinsam für eine bessere Welt einzutreten. Hier erkennen wir das ewige Narrativ des „divide et impera“, das schon längst überholt gehört – lasst uns endlich das Kolosseum verlassen!

Lasst uns den Stachel wieder herausziehen, um für das Gemeinwohl eintreten zu können, denn eines ist Gewiss, alleine schaffen wir nicht viel, nur gemeinsam lösen wir die Probleme unserer Zeit!

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