Narrativ – oben ist unten

Das Märchen vom Wolf und den bösen Geißlein!

von hector haller

Es war einmal… So beginnen viele Märchen, die den Leser in eine vermeintlich vergangene und bessere Zeit zurückholen sollen – in eine Zeit, wo Herrscher meist Könige waren und das Volk aus Untertanen bestand – Könige natürlich weise waren, so wie man romantisiert an einen weisen Herrscher denkt, der nach besten Wissen, und gemeint ist viel Wissen, und Gewissen handelt und regiert – wo gut und böse leicht zu erkennen war und böse Wölfe sich an den Geißlein vergingen.

Doch wie ist es heute?

Heute sollte man sich eher vor den Schafen im Wolfskostüm schützen, da man auf Pflanzerfresser hoffte und zu guter letzt doch von bösen Geißlein zerfleischt wird!

Der Mensch will glauben, das alles gut wird, um ein gewisses Maß an innerer Ruhe zu erhalten, die wichtig ist, um ein Leben als Gesellschaft stabil führen zu können. Wird diese Ruhe von Aussen, z.B. durch Kriege, oder von Innen, durch Verarmung, oder bürgerkriegsähnlichen Zuständen gestört, zerbricht der Zusammenhalt einer Gesellschaft und egoistischere Züge, die politisch instrumentalisiert werden können, gewinnen die Oberhand.

So bedurfte die NSDAP einer Evolution, die sie möglich gemacht hat.

In diesem Zusammenhang besticht ein Zitat von Friedrich Schiller, das wohl niemals an Aktualität verlieren wird.

„Der Mensch ist noch sehr wenig, wenn er warm wohnt und sich satt gegessen hat, aber er muß warm wohnen, und satt zu essen haben, wenn sich die bessre Natur in ihm regen soll.“

Der Mensch ist des Menschen Wolf, wenn er dazu gemacht wird. Es sind die Umstände, die den Menschen prägen und nicht umgekehrt. Eine Erkenntnis, dessen Wahrheit bis tief in die Biologie reicht. Das Milieu entscheidet über Krank, oder Gesund, oder präziser ausgedrückt, ob Balance besteht, oder nicht besteht.

Auch eine Gesellschaft braucht für die innere Balance das entsprechende Milieu, und wollte man Gesellschaft stören, so schraubte man genau an diesem Schräubchen.

Und genau das passiert zur Zeit.

Das Milieu wird immer mehr vergiftet und das in mannigfacher Weise. Krisen über Krisen, wo man nur hinschaut! Alleine schon die Unterteilung von erster bis dritter Welt, zeigt das Ungleichgewicht auf, das ständig trennend wirkt. Wie können wir zulassen, das ein großer Teil der Menschen ums Überleben kämpfen muss, was eindeutig aufzeigt, inwieweit das gesamte System aus den Fugen geraten ist. Und hier ist zwingend die Frage zu stellen, warum ist das so? Warum spaltet sich die Welt in Reich und Arm? Und wie kann es sein, obwohl alle es wissen, warum dagegen nichts getan wird.

Hier müssen wir genauer hinschauen, was das eigentlich trennende ist.

Es ist die Art und Weise wie Wirtschaft und Finanz von den meisten Menschen geglaubt wird.

Dabei hilft uns die Sicht Darwins und die Evolutionstheorie. Darwin wusste es nicht besser und bekundete seine Evolutionstheorie – er beobachtete Finken auf den Galapagosinseln und erkannte, das diese sich zu heimischen Finken unterschieden. So hatte der Galapagosfink einen stärkeren Schnabel, da dieser auf andere Nahrung spezialisiert war, als Finken in Europa. Et voila, die Evolutionstheorie. Tiere passen sich demnach gewissen äußeren Umständen an. Hier sind es also auch die äusseren Umstände, die prägend wirken.

Er postulierte, das sich in den Jahrmillionen an Jahren der Entwicklung der Tiere immer die stärksten ihrer Art durchsetzten. Er nannte es, „Survives of the Fittes“ und dieses „Survives of the Fittes“, wurde auf Gesellschaft, Politik, Finanz und Wirtschaft übertragen. So erkennen wir es überall. Jeder kleinere, oder größere Verbund, von was auch immer, strebt danach stärker, als alle Anderen zu werden. Die NATO kann hier gut und gerne als Beispiel herangezogen werden. Ein Verteidigungsbündnis, das seit über 60 Jahren in Kriegseinsätzen steckt. Wer Krieg führen will braucht Feinde und wenn diese das Spielfeld verlassen, so kreiert man eben eigene.

Doch wie verkaufen heutige Herrscher das dem Volk? Hm?

Sie brauchen dafür auf jedenfall die Deutungshoheit. Am besten Ihnen gehören der größte Teil der Medien. Und siehe da, so ist es auch. So gehören die Medien, gemeint sind Printmedien und TV eine Handvoll von Familien, die man zu den „Fittes“ zählen kann. Sie propagieren eine Welt in ihrem Sinne. Hier ist das Narrativ geprägt vom absolutem Eigennutz. Glauben Sie mir, das wird jetzt keine Neiddebatte, sondern lediglich eine kühle Analyse von Umständen, die überwunden gehören, wenn wir die Erde und alles auf ihr nicht vernichten wollen.

Sie denken das ist zu drastisch?

Schauen Sie mal rechts und links an Aussagen vorbei, wie, …“uns in Deutschland geht es gut und das ist ein Grund zur Freude.“ O-Ton, Angela Merkel.

Gerade in Deutschland haben wir seit der SPD/Grünen Regierung, den größten Niedriglohnsektor Europas geschaffen und immer mehr Sozialstaat abgebaut. Deutschland hat sich im Ausland an völkerrechtswidrigen Kriegen beteiligt, was in Anbetracht der Aussage Willy Brandts, „von Deutschland soll nie wieder Krieg ausgehen“, ein Rückschritt bedeutet und Grünen Politiker sich nicht zu schade sind, ihre eigene Herkunft, die der Friedensbewegung, zu verraten. Auch in der Politik wird das Credo „Survives of the Fittes“ über alles andere gestellt und zunächst am eigenen Machterhalt gearbeitet.

Das Leben als Politiker ist lukrativ – so verdienen Bundestagsabgeordnete, je nach Amt und länge der Zugehörigkeit, ungefähr das 8 – 20 Fache einer Kassiererin, oder Kassierers. Natürlich muss er dafür seine Seele, seine Würde und sein Gewissen dem Fraktionszwang opfern – das ist natürlich keine leichte Aufgabe – auch muss den meisten Politikern das Rückgrat entfernt werden, weil Arschkriechen sonst sehr schmerzhaft sein kann. Das muss man teuer einkaufen – doch wer damit kein Problem hat, hat ausgesorgt.

Man sieht immer mehr Menschen in Städten, die mit Taschenlampen in Mülltonnen leuchten, um Plastikpfandflaschen zu erhaschen, um ein paar Cent mehr für den Tag zu haben. Und jeder der spürt, das seine eigene wirtschaftliche Lage an einem dünnen Faden hängt, wird ebenfalls alles dafür tun, oder eben nicht tun, das er nicht in die selbe missliche Lage rutscht, auch wenn dies bedeutet, eigene Grundsätze über Bord zu werfen. So wird Gesellschaft langsam ausgehöhlt, in dem mit Ängsten gearbeitet wird, was in eine Schweigespirale münden kann, die wiederum dunkelstes hervorbringt.

Wir opfern unsere Welt dem „Shareholder Value“, weil aller Anfang, ein auf falschem Fundament stehendes Wirtschafts- und Finanzverständnis ist. Aller Anfang unseres Geldes ist Schuld.

Die Natur kennt keine Schulden, weil mit Schulden keine Natur entstehen kann. Natur zahlt immer ein – so müssen Samen ausgebracht werden, wenn geerntet werden will. Und Samen, die aus Luft geschöpft werden, gibt es nicht.

Geld wird als Kredit aus dem Nichts geschaffen, und da es als Kredit, also als Schuld geschaffen wird, entstehen Verwerfungen, denn bei der Schaffung eines Kredites, werden die Zinsen, die für den Kredit gezahlt werden müssen nicht mit geschaffen. Diese fehlen im Gesamtsystem und können nur aufgebracht werden, wenn ein anderer Kreditnehmer pleite geht, oder ein neuer Kredit aufgenommen wird – eine endlose Spirale, die auf Dauer die Geldsumme krankhaft steigen lässt und den inneren Druck auf das Geldsystems erhöht.

Wir lesen in den Medien, das der Kapitalismus Wohlstand bringt und ein bisschen stimmt das wohl auch, er sorgt aber auf der anderen Seite für enorme Verwerfungen, die das gesamte System zum zerbersten bringen wird. Das System ist so angelegt, das Verwerfungen nur alle 70-100 Jahre vorkommen, so sind Menschen, die darüber berichten könnten aus biologischen Gründen nicht mehr existent. So müssen immer wieder die selben Fehler erleidet werden.

Doch wie berichten Medien darüber?

Ginge man nach den Medien, so scheint die Hochfinanz eine Art Naturerscheinung zu sein, die gleich einem Erdbeben für eruptive Spannungen sorgen kann und genau das stimmt eben nicht. Eine Krise in der Hochfinanz ist gesteuert, so war es in den 1920er, 30er, 70er, 2000er, 2008er Jahren. Sie erinnern sich vielleicht an den Hype an den Börsen, um 2000, als die neuen Medien am Horizont auftauchten und eine gigantische Blase bildeten, die um 2000 platzte und riesige Vermögen umverteilte.

Auch ich, getrieben von gieriger Euphorie verlor 20 Tsd Mark an der Börse. Jetzt im Nachhinein weiß man, das fast alle Prognosen zu positiv ausgelegt waren, die nach dem Platzen relativiert wurden und wie ein Kartenhaus zusammenstürzten. Man glaubte an die Zukunft der neuen Medien, baute ein Szenario auf, das man sterben ließ. So stand es im Drehbuch!

Die eigentliche Krise war 2008! Sie hat viel mit der Krise aus den 1920er Jahren gemein. Es geht um Korrekturbemühungen von Hochfinanz, die Banken über die Wupper gehen lässt, was leider, auf Grund von Verflechtungen, bis in die Realwirtschaft wirkt. Doch weil der große Reset nicht gedrückt werden kann, wird das System seitdem am Leben erhalten, was die Geldsumme in gigantische Höhen treibt und dadurch Negativzinsentwicklungen vorantreiben muss, da selbst Banken den Zinsdienst nicht mehr leisten können. So findet durch Inflation eine stille Enteignung statt. Am Horizont wird Kriegsszenario aufgebaut, was endlich den großen Reset einläuten soll. Dann kann Hochfinanz aufatmen – alles fährt gegen die Wand, um nach dem Krieg wieder von vorne zu starten.

Doch genau an dieser Stelle gilt es inne zu halten und sich zu fragen: „Will ich das?“ Will ich mein Leben, das Leben meiner Verwandten, meiner Freunde und Bekannten riskieren – und jeder Mensch besteht aus einem sozialen Verbund aus Familie und Freunde, da sind wir alle gleich. Wir alle haben Mütter, Väter, Kinder, Tanten, Onkel und Großeltern. Wir alle sind um diese besorgt und hoffen auf Ihr Bestes – wenn Du das Deinem Gegenüber zugestehst, kannst Du ihn doch nicht mehr als Feind sehen. Ausserdem bringt Krieg niemals Frieden, da er immer nur mehr Leid hervorbringt.

Frieden ist ein Pfad, der gemeinsam beschritten werden muss, nur dann kann auch ein Frieden entstehen, der bestand hat. Hand in Hand in Kooperation, denn Leben ist auf Kooperation angewiesen.

rubikon

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